Am Morgen früh starteten wir unseren heutigen Tag wie bereits gestern mit der Wanderung zum Wandfuss des Klein Simeler. Jedoch zweigten wir nach links weg und stiegen zu Fuss ein markantes Grasband hoch, bis wir zum Einstieg der Grattour der Überschreitung von Klein- und Gross Simeler gelangten. Dort seilten wir uns an. Mein Bergführer Reto kletterte elegant über die etwas brüchigen Platten. Später konnte man von den Platten zum Grat rüberqueren, wo der Fels kompakter wurde. Vieles liefern wir parallel am ausgestreckten Seil, jedoch das Seil in den Zwischensicherungen (Keile und Friends) eingehängt. Die Kletterei war nicht allzu schwierig (2b - 3b) und für mich sehr genussvoll. Bald einmal standen wir auf dem Gipfel des Klein Simeler. Diesen Ausblick kannte ich bereits von gestern als wir die Wand des Klein Simelers hochgeklettert waren. Diesmal war die Tour aber noch lange nicht zu Ende. Zuerst folgte eine Abseilstelle runter auf den weiterführenden Grat, danach kletterten wir auf dem Grat zum Gross Simeler entgegen. Man holt etwas nach rechts vom Gross Simeler aus, ehe man dann senkrecht (4b) zum Gipfel hochkletteren kann. Für mich war die Kletterei ein Genuss und ich kam nie in Schwierigkeiten. Vom Gipfel des Gross Simeler fingen für mich dann erst die wahren Schwierigkeiten an. Zuerst Abseilen, dann runterlaufen in heiklem mit Kies übersäten plattigen und sehr ausgesetzten Gelände. Wir querten nach einer Weile zur Mittelwand des Kleinen Simeler rüber, wo wir dann die letzten Seillängen wieder abseilen konnte. Wie ich das Abseilen nach diesem heiklen Fussabstieg schätzte. Ich war mental k.o. als wir wieder in der Engelhornhütte ankamen. Nach Kaffee und Kuchen wanderten wir zum Auto bei der Alp Rychenbach runter und fuhren dann zufrieden nach Hause. Schwierigkeit: 4b.
03.09.2023