Von der Tuoihütte starten Reto und ich auf zu unserer anspruchsvollsten Skitour in diesen vier Silvrettatagen. Das Ziel war der Piz Fliana. Steil aber sehr direkt stiegen wir die ersten 400 Höhenmeter hoch zum Plateau zwischen Piz Buin und Piz Fliana auf. Dort stärkten wir uns für die weiteren steilen Höhenmetern. Zuerst stiegen wir auf einer angenehm angelegten Skispur südwärts durch das Couloir, ehe wir dann über den Rücken zum Pässchen auf 3165 m aufstiegen. Dieser Rücken ist zu Beginn eher flach und breit, wird gegen oben hin aber immer schmaler und steiler und erfordert viele Spitzkehren. Die letzten Höhenmeter zum Pässchen mussten wir dann die Skier abziehen und hochtragen. Das Pässchen ist ein angenehmer Skidepotplatz, wo man auch in aller Ruhe verpflegen kann. Die letzten 115 Höhenmeter bis zum Gipfel müssen dann zu Fuss über den Nordgrat bewältigt werden. Mit Pickel und je nachdem Steigeisen geht es zuerst flacher zu und her, ehe der letzte Felsabschnitt steiler wird. Es hat insgesamt eine kniffligere Passage. Auf dem Gipfel freuten wir uns sehr über das erreichte Ziel und über das fantastische Panorama. Allzu lange wollten wir dann aber nicht da oben bleiben, da uns noch ein langer Abstieg, respektive lange Abfahrt bevorstand. Für den Abstieg sicherten wir die steilsten Passagen mit einer 30m Reepschnur. Zurück beim Skidepot fuhren wir auf der Aufstiegsroute bis zum Plateau zwischen Piz Buin und Piz Fliana in fantastischem Pulverschnee runter und durften dort für den bevorstehenden Gegenaufstieg zum Verstanclator wieder anfellen. Die Hitze war bereits erdrückend und wir freuten uns dann, als wir das Verstanclator erreichten. Beim Verstanclatour konnten die Felle endgültig im Rucksack verstaut werden und es folgte die unendlich lange Abfahrt nach Monbiel (Klosters). Diese ist ca. 15 km lang und beinhaltet leider aber auch viel flache Passagen, so dass man ab und zu stöckeln muss. In Monbiel genossen wir im Bergbeizli einen Drink und stiessen auf unsere vier fantastischen Skitourentage an, ehe uns dann das Alpentaxi zurück nach Klosters brachte. Schwierigkeit: ZS.
27.03.2017