Seit Jahren habe ich davon geträumt, einmal an der Tschorrenflue im Hasliberg klettern zu können, da ich da schon in jungen Jahren mit dem Feldstecher von unserem Ferienhaus aus Kletterer beobachtet habe. Bereits letztes Jahr habe ich den ersten Versuch gestartet, scheiterte aber wegen fehlendem Training. Heuer sollte es einen zweiten Anlauf geben, aber diesmal mit besserer Vorbereitung. Hinter mir lag ein einwöchiges Klettern in der Provence. Zu dritt stiegen wir wieder in die Route "Transsibiria" an der Tschorrenflue ein. Die ersten drei Seillängen stieg ich vor. Die erste hatte es in sich, für mich war diese die schwerste. Unaufgewärmt drückte der leicht überhängende Aufschwung in den Armen. Ich kämpfte mich hoch zum ersten Stand (6a). Bei den folgenden zwei Seillängen (5b+ und ca. 4, wobei die dritte nur eine halbe Seillänge war) konnte ich mich wieder voll und ganz erholen. Danach wechselten wir mit dem Vorstieg ab: Hansruedi stieg für die folgenden Seillängen 5b, 6a, 5c, 6a- voraus. Diese fielen mir allesamt leichter als die erste Länge, vor allem weil ich nun auch aufgewärmt war. Oben angekommen, war ich glücklich über den erfüllten Traum. Der Abstieg war dann wegen dem Fussabstieg zum Entspannen.
Zur Route: Die Absicherung in der Transsibiria ist sehr gut. Der Charakter ist vor allem athletisches Klettern. Es sind immer wieder steile Aufschwünge mit kurzen kräftigen Zügen zu überwinden. Der Fels ist alles in allem recht gut. Bei der 3. Halbseillänge sollte nach dem Stand nach links gequert werden, so dass man zur 5b Länge gelangt. Andernfalls gelangt man in die Route rechts von der Transsibiria. Schwierigkeit: 6a.
11.07.2015