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Monte Zucchero (TI, 2736m)



Gestartet bin ich an einem schönen Herbstnachmittag in Broglio im Val Lavizzara (Fortsetzung des Maggiatals). Gut 1000 Höhenmeter wanderte ich im wilden Val Tomè hoch zum Rifugio Tomeo auf 1739 m. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen etwas oberhalb der Hütte und schaute dabei runter zum tiefblauen Lago di Tomè: Was für ein schöner Bergsee! Es war genug warm, um am Abend noch draussen zu dinieren. Es übernachteten noch vier andere Tourengänger/innen in der kleinen, aber gemütlichen Hütte. Es sieht zurzeit so aus als würde eine weitere Hütte angebaut werden.

Während die anderen Tourengänger am nächsten Tag Strecken auf der Via alta Valle Maggia zurücklegten, wanderte ich weglos hoch zum Pass zwischen Monte Zucchero und Triangolino. Genau auf dieser Höhe stiess ich auf die Bewölkung und sah gleich nur noch wenige Meter weit, gerade jetzt wo die Routenführung etwas schwieriger wurde. Die Geröllquerung auf der Nordostseite des Gipfels war noch problemlos zu begehen. Nun wartete auf mich die Kraxelei hoch zum Gipfel (T5-). In unregelmässigen Abständen gibt es spärliche, rote Markierungen am Felsen. Ich stiess bald auf die erste und zweite Markierung und wusste, dass ich auf der richtigen Route bin. Nachher konnte ich aber wegen schlechter Sicht keine Markierungen mehr ausmachen. Am logischsten war das Hochsteigen des Couloirs. Prompt verpasste ich dessen linksseitigen Ausstieg. Ich kraxelte hoch bis ans Ende des Couloirs und merkte, dass mir nun Kletterstellen im 3. Schwierigkeitsgrad bevorstand. Ich wusste, dass dies nicht stimmen konnte und stieg wieder runter zur letzten gefundenen Markierung. Aha, nun fand ich den linksseitigen Ausstieg. Bis zum Gipfel war es nicht mehr allzu weit und fortan war es mehr oder weniger Gehgelände. Ein Glücksgefühl übermannte mich auf dem Gipfel. Die Wolken verschwanden und die Aussicht zuoberst war einfach super. Ich genoss mutterseelenalleine die Bergwelt um mich herum. Nach einer Stunde Mittagsrast stieg ich auf dem rot-weiss-rot markierten Bergweg (T3+) zur Bocchetta di Mügaia und ostwärts weiter runter nach Sonogno, wo ich mir ein Coup auf der Terrasse einer Gartenwirtschaft gönnte. Schwierigkeit: T5-.
06.10.2011