Das Blinnenhorn oder auch Corno Cieco ist ein unverkennbarer Traumgipfel geschmückt mit einem grossen Gletscherplateau. Die Erreichung des Gipfels von der Capanna Corno-Gries aus muss aber verdient werden.
Zur Tour: Die Nufenenpassstrasse war nur bis All'Acqua offen, so dass wir noch ein Stück auf der Strasse mit aufgebundenen Skiern laufen mussten. Es gab einzelne zusammenhängende Schneeflecken, die wir dann für die Abfahrt nutzten. Ab etwa 1900 m gab es dann die ersehnte, zusammenhängende Schneedecke. Die Corno-Gries Hütte war dann nicht mehr weit entfernt. Die Capanna Corno-Gries ist wunderschön gelegen und bietet ein tolles Ambiente - in- und ausserhalb der Hütte.
Die Nacht in einer SAC Hütte ist wie so oft von kurzer Dauer. In aller Frühe klingelt der Wecker und man wird aus dem Bett geworfen. Mit Taschenlampe fängt dann auch die Tour an, das heisst die erste Stunde bis zum Cornopass findet mehr oder weniger im Dunkeln statt. Bald folgt die Schlüsselstelle der Tour, die Traversierung des südlichen Griesseeufers. Je nach Schneehärte wird grössere Vorsicht geboten, um nicht in den Stausee runterzurutschen. Anschliessend werden wir in die riesige Dimension des Griesgletschers eingeführt. Wie eine Ameise kommen wir auf diesem Gigant nur langsam voran - und wohlbemerkt, das Ziel immer vor Augen haltend. Nach knapp fünf Stunden nähern wir uns von Süden her dem prächtigen Gipfel. Die letzten Paar Meter sind nochmals recht steil. Die 360° Aussicht vom Gipfel ist atemberaubend. Selten bekommt man in der Schweiz so eine Aussicht zu sehen wie hier auf dem Blinnenhorn. Für mich ist die Blinnenhorn-Skitour mit der einmaligen Gletscherlandschaft eine der schönsten Touren, die ich je machen durfte.
Die Abfahrt ist trotz der Flachheit sehr lohnend. Schwierigkeit: WS+.
17.04.2011